Low-Code First Strategy - mehr als nur ein Technologieversprechen?
Einordnung: Was bedeutet „Low-Code First“?
Die Idee einer Low-Code First Strategy geht über die bloße Nutzung von Low-Code hinaus. Sie beschreibt eine bewusste, strategische Haltung, bei der Low-Code nicht nur als ergänzende Option („Low-Code Friendly“) betrachtet wird, sondern als erste Wahl bei der Entwicklung und Modernisierung geschäftskritischer Anwendungen.
Im Gegensatz dazu steht ein „Low-Code Friendly“-Ansatz, bei dem klassische Programmierung weiterhin dominiert und Low-Code lediglich punktuell – etwa für Prototyping oder einfache Workflows – toleriert wird. Die Low-Code First Strategy hingegen fordert, dass bei jedem neuen Softwarevorhaben zunächst geprüft wird, ob es vollständig oder überwiegend mit Low-Code-Technologie umgesetzt werden kann – und nur bei triftigen Gründen auf traditionelle Entwicklung zurückgegriffen wird.
Einordnung durch Analysten: Gartner und Forrester zur Rolle von Low-Code
Laut dem „Gartner® Magic Quadrant™ 2024“ wird erwartet, dass bis 2029 rund 80 % der Unternehmen Low-Code-Plattformen für geschäftskritische Anwendungen einsetzen werden – ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu rund 15 % im Jahr 2024. Besonders betont wird dabei die Rolle von Low-Code bei der Entwicklung komplexer, skalierbarer Anwendungen und der Ablösung alter, schwer wartbarer Systeme.
Auch Forrester Research hebt in der Studie „The State of Low-Code 2024“ hervor, dass Low-Code inzwischen eine First-Class-Technologie ist – insbesondere im Kontext von Enterprise Application Development. Die Analysten betonen, dass Low-Code nicht länger als reines „Citizen Development Tool“ missverstanden werden darf, sondern zunehmend von professionellen Entwicklerteams in Core-IT-Prozessen eingesetzt wird. Laut Forrester arbeiten mittlerweile über 60 % der professionellen Entwickler regelmäßig mit Low-Code-Plattformen.
Beide Institute sind sich einig: Low-Code wird zum strategischen Fundament moderner IT-Organisationen – sofern die technologische Basis stimmt und Governance-Strukturen mitwachsen.
Strategische Vorteile eines Low-Code First-Ansatzes
Eine Low-Code First Strategy zahlt auf mehrere zentrale Ziele der Unternehmens-IT ein:
- Agilität & Time-to-Market: Projekte lassen sich deutlich schneller realisieren, Anpassungen kurzfristig umsetzen – ohne lange Dev-Zyklen.
- Wartbarkeit & Nachhaltigkeit: Die Trennung von Applikationsmodell und Technologie reduziert Technologiedrift und vereinfacht die langfristige Pflege.
- Ressourceneffizienz: Der Fachkräftemangel in der Softwareentwicklung zwingt Unternehmen zum Umdenken. Low-Code ermöglicht es, mit kleinerem Team mehr zu erreichen – und auch Citizen Developer einzubinden.
- Modernisierungsgeschwindigkeit: Legacy-Systeme lassen sich nicht nur migrieren, sondern oft radikal vereinfachen und zukunftsfähig umbauen – ohne Big Bang.
Anwendungsfelder: Wo Low-Code First besonders wirkt
- Core Business Applications: ERP-, CRM-, WMS- oder Produktionssteuerungssysteme, die unternehmensspezifisch und langlebig sind.
- Legacy-Modernisierung: Altanwendungen lassen sich schrittweise ablösen.
- Citizen Developer Enablement: Fachbereiche können bestimmte Workflows eigenständig modellieren – mit Governance durch die IT.
Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung eines Low-Code First-Ansatzes ist das Unternehmen Florensis:
"IT-Änderungen dauern oft viel zu lange, sind komplex und mühsam – das führte in unserem Unternehmen zu großer Frustration. Thinkwise bot uns die perfekte Lösung: eine modellgetriebene Plattform für die nachhaltige Entwicklung von Anwendungen, mit tiefem Know-how im ERP-Umfeld. Besonders überzeugt hat uns die Fähigkeit der Thinkwise-Anwendungen, technologisch nicht zu veralten, sondern sich kontinuierlich an neue Entwicklungen anzupassen."
— Rien van Zomeren, IT-Manager, Florensis
Gemeinsam mit PwC initiierte Florensis ein umfangreiches Auswahlverfahren, in dem Standardsoftware, individuelle Lösungen und modellgetriebene Plattformen verglichen wurden. Die Entscheidung fiel auf Thinkwise, da diese Lösung nicht nur alle funktionalen Anforderungen erfüllte, sondern auch deutlich schneller produktiv einsetzbar war.
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Best Practices: Low-Code First strategisch einführen
Ein Low-Code First-Ansatz ist kein Freifahrtschein, sondern verlangt klare Rahmenbedingungen:
- Governance: Wer darf was modellieren? Welche Rollen & Regeln gelten?
- Architektur: Die Integration mit der bestehenden IT-Landschaft muss sichergestellt sein.
- Sicherheit: Code-Generierung, Benutzerrechte, Datenhaltung – Security by Design muss auch hier Standard sein.
- Skalierbarkeit & Wartbarkeit: Die Plattform muss langlebige, komplexe Applikationen tragen können – keine Spielwiese.
Technologiewahl: Kriterien für eine Low-Code-First-Plattform
Damit eine Low-Code First Strategy langfristig erfolgreich ist, kommt es auf die Wahl der richtigen Plattform an. Diese sollte folgende Merkmale mitbringen:
- Modellbasierte Entwicklung mit Trennung von Fachlichkeit und Technologie
- Offene Architektur & API-Fähigkeit
- Versionierbarkeit & DevOps-Integration
- Langfristige Wartbarkeit
- Erweiterbarkeit durch klassische Programmierung bei Bedarf
Die Thinkwise-Plattform wurde gezielt für die Entwicklung und Modernisierung langlebiger Kernanwendungen konzipiert. Dank ihrer modellbasierten Architektur bleibt die Applikationslogik unabhängig vom technologischen Stack – für maximale Flexibilität und nachhaltige Zukunftssicherheit.
Kritische Perspektive: Ist Low-Code First wirklich immer sinnvoll?
Analog zur Diskussion rund um Cloud-First stellt sich auch bei Low-Code First die Frage:
Führt ein „First“-Ansatz zu blinder Technologietreue – oder zu besserer Fokussierung?
Wie bei Cloud-First gilt: Der „First“-Gedanke ist kein Dogma, sondern ein strategischer Prüfrahmen. Ziel ist es, aus einem überzeugten „Warum nicht?“ ein fundiertes „Warum nicht jetzt?“ zu machen – und nicht jede Ausnahme zur Regel zu erheben.
Fazit: Low-Code First ist eine Haltung – kein Tool
Die Einführung einer Low-Code First Strategy ist ein organisatorischer Wandel. Sie verändert, wie IT gedacht, gebaut und verantwortet wird. Sie fordert IT-Leitungen heraus, technologische und kulturelle Grenzen neu zu definieren.
Mit der richtigen Plattform, klarer Governance und einem bewussten Umgang mit Grenzen ist Low-Code First ein Weg zu nachhaltiger, moderner IT – nicht als Ersatz für klassische Entwicklung, sondern als Standardfrage für jedes neue Vorhaben.
Von der Strategie zur Praxis: So funktioniert Low-Code First mit Thinkwise
Eine Low-Code First Strategy entfaltet ihren vollen Nutzen nur mit der richtigen Plattform – einer Lösung, die nicht nur die Entwicklungsprozesse beschleunigt, sondern auch langfristig tragfähig ist. Genau hier setzt Thinkwise an:
Dank der modellbasierten Architektur und der klaren Trennung von Applikationslogik und technologischer Infrastruktur lassen sich geschäftskritische Anwendungen nicht nur schneller entwickeln, sondern auch nachhaltig modernisieren – unabhängig von technischen Paradigmenwechseln.
Wie das konkret in der Praxis aussieht, zeigt unser kurzes Video: Thinkwise – Die Plattform für langlebige Unternehmenssoftware